Zurück nach Hollyhill - Alexandra Pilz
Verlag: Heyne
Seiten: 352
Preis: 16,99€ (HC)
Erscheinungsdatum: 25. Februar 2013
Erster Teil der Trilogie
Wertung: ☺☺☺☺
Klapptext:
Wie weit würdest du gehen? Um das Geheimnis deiner Herkunft zu lüften, den Jungen deiner Träume zu bekommen und deine Freundin zu retten? Für die 17-jährige Emily werden diese Fragen plötzlich entscheidend, als sie nach dem Abitur in das geheimnisvoll einsame Dartmoor reist, um das Dorf ihrer verstorbenen Mutter zu finden. Ein Dorf, das auf keiner Karte eingezeichnet ist. Das jedoch genau der Junge kennt, der in Emily von der ersten Sekunde an Gefühle auslöst, die irgendwo zwischen Himmel und Hölle schwanken …Emily kann es nicht fassen! Am Tag ihres Abiturs erhält sie einen Brief ihrer verstorbenen Mutter, in dem diese Emily in geheimnisvollen Worten beschwört, das Dorf aufzusuchen, das einst ihre Heimat war. Kurzerhand steigt Emily in München ins Flugzeug – und landet allein und vom Regen durchnässt mitten im englischen Dartmoor. Hilfe naht in Form eines Geländewagens, darin Matt, der attraktivste Junge, den Emily je gesehen hat. Als sie ihn nach dem Weg nach Hollyhill fragt, verändert Matt sich jedoch schlagartig. War er zuvor offen und hilfsbereit, stimmt er nun nur widerwillig zu, Emily nach Hollyhill zu bringen. Nach einer abenteuerlichen Fahrt durch das einsame Moor landen sie schließlich in dem winzigen Dorf, dessen Bewohner zwar alle ein wenig schrullig, aber freundlich zu Emily sind. Nur Matt, der Junge, in den sie sich Hals über Kopf verlieben könnte, gibt ihr bei jeder sich bietenden Gelegenheit das Gefühl, unerwünscht zu sein. Bis eines Nachts ein Mörder auftaucht und Emily entführt. Und plötzlich findet sie sich im Jahr 1981 wieder – und dort sind die gewöhnungsbedürftige Mode und ein grimmiger Matt ihr geringstes Problem …
Eigene Meinung:
Anfangs wusste ich nicht wirklich, was ich mir unter diesem Klapptext vorstellen sollte und ich konnte nicht ahnen, wohin es führen wird! Allein das Cover hat schließlich den Ausschlag gegeben, dass Zurück nach Hollyhill bei mir eingezogen ist. Und ich kann wirklich nur Gottseidank sagen!Man wird gleich am Anfang mit dem mysteriösen Brief von Emilys verstorbener Mutter konfrontiert, die diese auffordert nach Hollyhill zu reisen. Auch Fee, Emilys enthusiastische beste Freundin, lernt man hier kennen und mögen. Gemeinsam beraten sie, ob Emily nach England reisen soll und entscheiden sich dafür. Schade, dass es das auch schon von Fee war, ich hätte gerne mehr von ihr erfahren!
Da irgendwie keiner - nicht einmal Google - eine Ahnung hat, wo Hollyhill liegt, nimmt sie einen Bus ins Zentrum Dartmoors und lernt dort Matt kennen. Dieser liest sie auf als sie gerade zu Fuß im Regen unterwegs war und ist zufälligerweise in die Richtung, in der Hollyhill liegt, unterwegs. Als er sie kurze Zeit später dort absetzt findet sie heraus, dass er sogar dort wohnt. Aufgrund der Beschreibungen der Autorin konnte ich mir ohne viele Worte Hollyhill sehr gut vorstellen und auch die Bewohner waren zwar etwas schrullig, aber definitiv liebenswert. Schade fand ich es hier, dass man bis auf die beiden Hauptfiguren Emily und Matt recht wenig bis gar nichts über die anderen Bewohner erfährt. Sie bleiben recht blass und sind so für mich als Personen nicht allzu greifbar gewesen. Durch ihre wenigen Auftritte konnte man zwar Sympathien bilden, aber eben keine Bindung.
Matt war für Emily und mich schwer einzuschätzen. Manchmal ist er hilfsbereit und nett, manchmal eiskalt und abweisend und würde sie am Liebsten aus dem Dorf haben. Trotz dessen war er mir recht sympathisch, vor allem, als seine Beweggründe aufgedeckt wurden, wieso er sich so verhält. Ich fand es hier sehr angenehm zu lesen, dass er zwar eine Art Bad Boy Attitüde hatte (ihr wisst schon.. Junge behandelt Mädchen schlecht weil er's kann und gut aussieht), diese aber logisch begründet ist und sich dann auch ablegt, als er merkt, dass Emily ganz anders ist als er dachte.
Auch für mich war Emily anders als gedacht. Sie ist zwar recht impulsiv und handelt auch dementsprechend (sie entscheidet innerhalb von einem Tag, dass sie in zwei Tagen spontan nach England fliegt), ist aber für ihre 17 Jahre schon sehr reif und ganz im Gegenteil zu dem, was man über Gleichaltrige liest, weder kindisch, noch verweichlicht noch lässt sie lieber die Männer die Drecksarbeit machen anstatt selbst anzupacken. Für mich also ein großer Pluspunkt, endlich mal wieder von einer Heldin zu lesen, die stark, klug (sie möchte Medizin studieren) und auch bereit zu handeln ist. Das und ihr Humor hat mich der Geschichte Pluspunkte geben lassen!
Tja, und wenn wir schon bei Pluspunkten sind.. Der Roman hat eine sehr interessante Geschichte, auf die ich so nicht vorbereitet war. Ich habe es mir extra gespart, noch einmal den Klapptext zu lesen bevor ich mich ins Buch stürze, um nicht voreingenommen zu sein. Und es hat sich gelohnt! Die Geschichte plätschert zwar anfangs noch ruhig, aber keinesfalls langweilig oder langatmig dahin, baut sich dann aber immer weiter auf und es kommt zu Wendungen, die ich so nicht erwartet habe. Okay, das ist ein klein wenig gelogen, denn ungefähr eine Seite bevor es geschehen ist hatte ich ne Idee, was passieren könnte. Aber mehr auch nicht! ;-)
Sie wird gegen Ende sogar nochmal richtig spannend und hatte einen Hauch von Krimi, sodass ich es nicht erwarten konnte zum Ende zu gelangen. Trotz anderer Schauplätze bleiben Hollyhill und ihre Bewohner immer Dreh- und Angelpunkt, was ich sehr gelungen fand.
Auch eine Liebesgeschichte ist vorhanden, die endlich mal nicht das typische Young Adult- bzw. New Adult-mäßige hat, sondern einfach nur süß ist, ohne dass sich diejenigen gleich an die Wäsche wollen. Hach. Ab und an musste ich sogar seufzen. Ein kleiner Kritikpunkt ist hier für mich wieder, dass es ein klitzekleines bisschen zu schnell ging, aber hey, das haben die zwei dann wieder durch ihre Persönlichkeiten und ihr Miteinander wettgemacht, denn man erfährt im Gegensatz zu anderen Romanen dieses Genres sehr viel über ihre Gefühlswelt.
Das Buch ist insgesamt rund und stimmig und hat mich sehr gut unterhalten. Vor allem gegen Ende hin war es sehr spannend und actionreich, ich freue mich wirklich auf die Fortsetzung! Deswegen gibt es von mir 4,5 Pandas und eine Leseempfehlung!
Fazit:
Pro:
- Starke, sympathische Protagonistin
- Spannende Geschichte
- Tolles Setting
- Viel Wortwitz und Humor
- Süße Liebesgeschichte
Contra:
- Nebenfiguren bleiben zu blass
- Liebesgeschichte einen Tick zu schnell