Rezension zu "Delirium"

Delirium - Rezension - Lauren Oliver - Buch Blog - Pandastic Books
Delirium - Lauren Oliver

Verlag: Carlsen
Seiten: 416
Preis: 8,99 €
Erscheinungsdatum: 22. November 2013
Trilogie
Wertung: ☺☺☺☺







Klapptext: 

Früher, in den dunklen Zeiten, wussten die Leute nicht, dass die Liebe tödlich ist. Sie strebten sogar danach, sich zu verlieben. Heute und in Lenas Welt ist Amor Deliria Nervosa als schlimme Krankheit identifiziert worden. Doch die Wissenschaftler haben ein Mittel dagegen gefunden. Auch Lena steht dieser kleine Eingriff bevor, kurz vor ihrem 18. Geburtstag. Danach wird sie geheilt sein. Sie wird sich nicht verlieben. Niemals. Aber dann lernt sie Alex kennen. Und kann einfach nicht mehr glauben, dass das, was sie in seiner Anwesenheit spürt, schlecht sein soll.

Eigene Meinung:  

Ich bin lange um "Delirum" herumgeschlichen. Warum, weiß ich nicht mal mehr so genau, denn der Klappentext klingt sehr interessant und macht neugierig. Vermutlich hatte ich durch die Vielzahl an positiven Rezensionen Angst davor, dass ich zu hohe Ansprüche habe und mir dadurch das Buch versaue - was dann, nachdem ich mich dank einem Spontankauf endlich dazu durch gerungen hatte es zu kaufen, Gottseidank nicht der Fall war!

Delirium ist ein tolles Buch, das leider auch ein paar wenige Schwächen hat. Vor allem die Klassifizierung der Liebe als Krankheit und die bewusste Distanzierung davon ist neu und fremdartig. Aber erstmal: Worum geht's überhaupt? Es geht um die 17-jährige Lena Haloway, deren Vergangenheit und Gegenwart stark von der Krankheit Amor Deliria Nervosa, kurz Deliria, geprägt wurden.

Am Anfang jedes Kapitels sind Auszüge aus dem Buch Psst, aber auch Textstellen oder Zitate aus anderen von der Regierung genehmigten Schriften, zu sehen, durch die man sich besser in diese Welt hinein finden kann. Sie spiegelt die Ideologie wider, nach der alle leben bzw. zu leben haben und man kann sich so auch ein grobes Bild der Gesellschaft machen. 

Das Buch wird aus der Ich-Perspektive, also aus der Sicht von Lena erzählt. So verfolgt die Handlung eine geradlinige Bahn und ist nicht kompliziert aufgebaut. Das heißt allerdings nicht, dass es vorhersehbar oder langweilig wird - im Gegenteil! Die Autorin kann immer wieder durch kleine oder größere Geschehnisse den Leser überraschen und mit der Protagonistin mitfiebern lassen.

Durch ihre infizierte Mutter, die offiziell daran starb, hatte sie eine schwere Kindheit, die auch vor allem durch Hänselein und Distanz der anderen Kinder geprägt war. Denn wer wollte schon mit jemanden Zeit verbringen, der möglicher Weise auch todkrank und ansteckend ist? Genau aus diesem Grund hat Lena auch nur eine richtige Freundin: Hana.

Lena hofft nach dem Selbstmord ihrer Mutter nur auf eins: Den Eingriff zur Heilung vor der Deliria. Deliria ist schlecht. Deliria verdirbt den Menschen. Deliria tötet. Obwohl Lena die Abstumpfung der Menschen durch diesen Eingriff deutlich sieht, kann sie sich das nicht eingestehen und hält weiter an den Idealen fest. Vor allem als ihre beste und einzige Freundin Hana revolutionäre Ansätze mit dem Hören verbotener Musik zeigt, ist sie schwer geschockt und will nun erst einmal Distanz zu ihr, da sie so ein Verhalten nicht verstehen kann.

Erst als Alex in ihr Leben tritt, beginnt diese Fassade und die Selbstverleugnung langsam zu bröckeln, sie hinterfragt immer mehr das System. Warum darf man solche Musik nicht hören? Warum sollte man mit Jugendlichen des anderen Geschlechts nicht reden dürfen? Macht Liebe wirklich alles schlechter/kaputt?
Allerdings erschrickt sie auch manchmal vor sich selbst und vor ihren Gedanken und fällt wieder in alte Handlungsmuster zurück. Das ist aber keineswegs unangebracht, sondern nur natürlich. Lena hat jahrelang an nichts anderes geglaubt und wird nun eines besseren belehrt. Dadurch dass ihre Entwicklung zwar langsam - auch manchmal mit ein paar Schritten zurück -, aber glaubhaft von statten zieht wird sie als Mensch auch viel echter und sympatischer.

Auch die zarte Liebesgeschichte zwischen Alex und Lena konnte überzeugen. Hier war es ebenfalls der Fall, dass sie sich sehr langsam an ihr heran getastet hat und ihn quasi erst einmal "beschnüffeln" musste. Vorher durfte sie ja nicht einmal in die Nähe von Jungs kommen. So lernt Lena nach und nach, was es bedeutet zu lieben und macht viele Erfahrungen, die sie so nie hätte erleben können. Alles natürlich im gemäßigten Tempo.
Das einzige, was ich hier wirklich als störend empfand war die ständige Selbstkritik von Lena. Sie sagt sich immer wieder, dass sie nicht hübsch ist, nicht so gut aussehend und auffallend wie Hana und fragt sich wie Alex sie nur mögen kann. Am Anfang war das ja noch in Ordnung aber so nach und nach störten diese ständigen Selbstzweifel.

Alex und Lena überzeugten definitiv als Protagonisten. Lena mit als kleines, verschüchtertes Mädchen, das langsam anfängt das System zu kritisieren und sich zu ändern und Alex als ihr Fels in der Brandung, der ihr die schönen Seiten des Lebens zeigt. Hana und Grace konnten ebenso als Nebencharaktere Sympathiepunkte bei mir einheimsen. Mit den Sympathien kamen auch die Antipathien, die vor allem gegen das System und die gefühlslosen Geheilten gehen. Teilweise hatte man wirklich das Gefühl, dass sie nicht einmal ein Herz besitzen, so kalt waren sie. Sie leben nur nach den Regeln, jegliche Abweichung kann mit dem Tod bestraft werden.

Insgesamt habe ich das Buch in 2 Tagen verschlungen und bin sehr zufrieden. Es ist ein tolles Buch mit unverwechselbarer Story, tollen Protagonisten und einer sonderbaren Welt, in der viele unerwartete Wendungen auftreten.
Auch der Schreibstil der Autorin ist sehr erfrischend, einfach weil er anders ist. Dadurch dass sich auch viel in Lenas Gedankenwelt abspielt, sind manche Sätze gar nicht richtig ausformuliert und man kriegt quasi eine Rohfassung von dem, was sie erlebt.
Ein Kritikpunkt wäre hier noch, dass die Deliria den Mittelpunkt alles Sein und Handelns einnimmt. So erfährt man so gut wie gar nichts über die Welt, in der Lena lebt, wie die Gesellschaft aufgebaut ist oder wie der technische und medizinische Fortschritt ist. Vor allem für ein Zukunftsbuch fand ich das etwas schade, da ich gerne mehr darüber erfahren hätte.
Das Buch endet nimmt gegen Ende ziemlich Fahrt auf und lässt uns mit einem ziemlich miesen Cliffhanger zurück, aber Gottseidank habe ich schon Band 2 hier liegen. :)


4 Pandas gibt es hierfür!



Delirium - Rezension - Lauren Oliver - Bewertung - Buch Blog - Pandastic Books





Reihe:
• Delirium
Pandemonium
• Requiem


Fazit:  
Pro:

• interessante, spannende Story
• tolle Charaktere
• abwechslungsreicher Schreibstil
• schockierend und bezaubernd zu gleich

Contra:
• ständige Selbstzweifel der Protagonistin
• wenig Beschreibung des "Drumherum"


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8 Kommentare:

  1. Huhu =)
    Das Buch steht in diesem Monat auch auf meiner Leseliste und nun freue ich mich natürlich umso mehr darauf. =D
    Ich habe Band 2, zum Glück, auch schon hier stehen, was wohl ganz gut ist, wenn es fies endet. ;-)
    Bin gleich mal Leserin geworden. ^_^

    Ganz liebe Grüße
    Katie♥

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    1. Sag Bescheid, wenn du es fertig hast :D Ich bin gespannt auf deine Meinung! :>

      Liebe Grüße,
      Lisa

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  2. Huhu,
    tolle Rezi und vor allem - total toller Blog! Ein wirklich süßes Layout. :-) Ich folge dir nun über GFC.

    Liebe Grüße!
    http://birnchensbuecherwelt.blogspot.de/

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    1. Vielen Dank! :) Das Kompliment geb ich gleich mal weiter. :D
      Ich bin auch seit gestern Follower bei dir x)

      Liebe Grüße,
      Lisa

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  3. Sehr schöne Rezi <3 Und dein Blog gefällt mir auch. ;) Da bleibe ich doch gleich mal als Leserin :)

    Liebste Grüße

    Sonja von lovinbooks4ever.blogspot.de

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  4. Oh, liebe Lisa, diese Bücher möchte ich unbedingt lesen. Viel Spass noch bei Requiem!

    Alles Liebe,
    Mara

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    1. Ich fand sie recht gut, wie du mittlerweile weißt. x) Delirium soll nun auch als Fernsehserie rauskommen, hast du das schon gewusst? :D

      Liebe Grüße,
      Lisa

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“One must always be careful of books," said Tessa, "and what is inside them, for words have the power to change us.”

- Cassandra Clare, Clockwork Angel

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